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Das M&B Magazin

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Wie man nur mit Tageslicht wunderschöne Portraits macht


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Vor kurzem haben wir ein großes Kompliment bekommen. Bei einem Vorgespräch für ein Portrait-Fotoshooting sagte ein Mann: "Als ich auf eurer Website gelandet bin, wusste ich, dass ich bei euch Fotos machen lasse. Die Menschen auf euren Fotos haben eine ganz andere Ausstrahlung." Wow, da war ich erst sprachlos, dann musste ich grinsen und dann habe ich mir das innerlich notiert. Mal ganz ehrlich: Kann man als Fotograf etwas Besseres zu hören bekommen? Genau das ist es, wonach wir suchen, wenn wir Menschen fotografieren. Ein Teil unseres ganz großen Geheimnisses ist die Art, wie wir belichten: Nämlich nur mit Tageslicht.

>>Die wenigsten Menschen lassen sich gerne fotografieren<<


Wenn man sich als Fotograf selbstständig macht, denkt man, dass man erstmal eine ganze Menge Equipment braucht. Kameras, Hintergründe, Software, Objektive und natürlich auch Blitze, Lichtformer und Reflektoren. Das haben wir auch gedacht. Viele Jahre verbrachten wir damit zu lernen, wie man Licht setzt, worauf man achtet, wenn man eine Person belichtet und Ähnliches. Dann wurde uns aber bewusst, dass die meisten Bilder da draußen irgendwie unauthentisch und gestellt wirken. Wir fanden heraus, dass sich die wenigsten Menschen gerne fotografieren lassen - einer der Gründe dabei: Es fühlt sich so künstlich an, im Halbdunkel vor riesengroßen Blitzschirmen zu stehen und auf Knopfdruck zu lächeln. Das konnten wir gut verstehen! Wir suchten also eine Alternative und entdeckten das Tageslicht, um unsere Portraits zu etwas Besonderem zu machen.

Ein Effekt dabei ist, dass sich die Situation, in der unsere Kund:innen fotografiert werden, weniger künstlich und gestellt anfühlt. Es ist eher wie ein Gespräch, bei dem man die Kamera ein bisschen vergisst, um so als man selbst zu agieren - ganz ohne zu posen oder zu schauspielern. Nach unserer Erfahrung bekommt man auf Bildern nämlich nur dann echte Gefühle, wenn die Menschen vor der Linse das auch in dieser Lage zulassen können. Zum anderen kommt diese Wirkung dadurch, dass wir Menschen ja im echten Leben meistens bei Dauerlicht und Sonnenlicht kennenlernen - geblitzte Bilder wirken deshalb etwas weniger als ein erster Eindruck, den wir für gewöhnlich hätten. Man nimmt dem Gehirn des Gegenübers quasi die Arbeit ab, das gesehene Bild mit künstlichem Licht in etwas zu übersetzen, was es aus dem echten Leben kennt. Es entsteht schneller eine menschliche Verbindung in der Wahrnehmung auf Bildern.

>>Bilder wirken plastischer und echter<<


Tageslicht hat aber noch mehr Vorteile - es ist je nach Einsatz weicher und schmeichelhafter und selbst bei dramatischeren Lichtsituationen ist man in der Lage, Bilder plastischer und echter wirken zu lassen. Doch was braucht man dazu? Zum einen haben wir uns ein Studio gesucht, dass vor Tageslicht nur so strotzt - große Fenster, hohe Decken und viel Platz. Die Fenster sind mit weißen, leichten Vorhängen behangen, die hartes Licht absoften und bei Bedarf zur Seite gezogen werden können. Zum anderen braucht man eine Kamera, die in der Lage ist, auch hochqualitative Bilder zu liefern, wenn die Lichtbedingungen mal ungünstig sind. So kommt es selbstverständlich vor, dass es im Winter oder am Abend und natürlich bei schlechtem Wetter mal richtig eng werden kann. Deshalb kann eine solche Kamera durch eine Einstellung sensibler auf das vorhandene Licht regieren (der bekannte ISO-Wert), ohne dass die Bilder dabei zu stark an Qualität zu verlieren und durch starkes Bildrauschen unprofessionell wirken. Dazu empfiehlt sich ein großer Vollformatsensor, der meistens in teureren Kameras zu finden ist.

>>Die beste Investion in deine Fotografie<<


Der nächste Schlüssel zu besonderen Bildern ist natürlich das Objektiv. Wir verwenden mittlerweile fast ausschließlich Objektive mit Festbrennweite, d.h. Linsen, bei denen nicht gezoomt werden kann. So fotografieren wir die meisten Jobs mit einem sehr lichtempfindlichen Objektiv mit 50 mm Brennweite, das perfekt für die Portraitfotografie geeignet ist. Dadurch, dass nicht gezoomt werden kann, müssen wir uns als Fotografen eben ein bisschen selber hin und her bewegen, um nicht unsere Kund:innen durch die Gegend zu scheuchen. Der Bonus ist aber, dass sich die Bilder einfach besser "anfühlen",die Unschärfen, die ja in der Fotografie so gewollt sind, natürlich wirken und die Kontraste knackig werden. Die besten Investitionen für deine Fotografie sind also hochwertige Linsen, die du vermutlich über Jahrzehnte verwenden kannst und die nie an Qualität verlieren werden. Kameras kommen und gehen - technische Standards wie zum Beispiel in der Computational Photography, also die Softwareseite der Bilderstellung, verändern sich ständig - doch Objektive bleiben unverändert in ihrer Ausdrucksstärke und ihrer simplen, mechanischen Schönheit.

Das dritte so wichtige Element, sind die Reflektoren, die uns helfen, das Licht zu formen, das zur Verfügung steht. Unterschiedliche Materialien haben unterschiedliche Charakteristika. Es spielt keine Rolle, ob du einen Faltreflektor, ein Laken oder eine weiße Hartschaumplatte verwendest - finde für dich heraus, was du brauchst, um deine Bildsprache zu erzeugen. Wir benutzen Styroporwände, die wir mit Rollen fahrbar gemacht haben. So können wir ganz einfach Lichtsituationen beeinflussen, gestalten und schnell verändern und das alles, ohne dass die Person vor der Kamera das Gefühl hat, dass sie gerade in einer künstliche Situation steckt. Das Set-up ist einfach: Das Licht fällt von der einen Seite durch das Fenster auf das Modell, die Styroporwände werfen das Licht auf der anderen Seite zurück. Je näher die Person am Fenster bzw. an der Wand steht, desto eher hat man einen Lichtverlauf, eine Lichtzeichnung oder eben nicht. Das Wundervolle an der Fotografie mit Tageslicht ist eben auch, dass man die Belichtung des fertigen Fotos schon sieht, bevor man überhaupt die Kamera in die Hand genommen hat.

Der Rest ist Übung, ein geschultes Auge und vor allem ein gutes Händchen für die Menschen, die vor deiner Kamera stehen und meistens eher unsicher sind, was sie tun sollen und ob sie dann wirklich gut aussehen werden. Das ist dein wahrer Job als Fotograf. Die technische Seite, die reine Fotografie, ist nur die Voraussetzung dafür. Die kann man einfach lernen, bis sie so selbstverständlich ist, damit du nur noch für deine Kund:innen da sein kannst.


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